Der Equal Pay Day jährt sich am 17. März 2020 bereits zum 13. Mal in Deutschland. Das diesjährige Motto lautet: „Auf Augenhöhe verhandeln – Wir sind bereit.“ Das Datum symbolisiert den Tag, bis zu dem Frauen aufgrund der (unbereinigten) Lohnlücke von 21 % im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen unbezahlt arbeiten. Lohngerechtigkeit ist ein wesentliches Thema der Gleichstellung. Was aber haben eigentlich haben Männer und Väter damit zu tun? Sehr viel, denn Gleichstellung ermöglicht Vätern ein besseres Leben. Wie sind die Zusammenhänge? Die traditionelle und meist unbewusste Rollenverteilung sozialisiert Mädchen/Frauen so, dass sie eher schlechter bezahlte Berufe, z.B. im Sozial – und Pflegebereich, ergreifen oder sie unterbrechen ihre Berufstätigkeit wegen Erziehung und Pflege („Care“) oder sie arbeiten in Teilzeit. Jungen/Männer dagegen werden nach wie vor dazu erzogen, Allein- oder Besserverdiener zu sein, mehr Zeit und Energie in ihre Karriere zu investieren und so familienfern zu arbeiten, gerade dann, wenn sie zuhause gebraucht werden. So ist es kein Wunder, wenn wie gehabt eher Männer in Führungspositionen aufsteigen und Frauen, die als potenzielle Mütter für Arbeitgeber ein „Risiko“ bilden, eher Zeitverträge oder gar ein geringeres Gehalt bekommen. Für sie heißt es oft: entweder Kind oder Karriere – eine Entscheidung, vor die Männer nie gestellt werden. Doch gerade Männer zahlen einen hohen Preis – zumal wenn sie Väter werden. Denn auch wenn sie sich einreden, Geld mache (sie und die Familie) satt und glücklich, wissen wir alle, dass das nicht stimmt oder ausreicht: Zeitlich abwesend von Familie und Kind, arbeiten Männer sich oft schlicht und ergreifend physisch und psychisch kaputt. Sie leben riskanter und ungesünder und sterben früher als Frauen. Sie verpassen die Entwicklung ihrer Kinder und erspüren nicht mehr, wie es ihnen selbst und der Partnerin geht. Alles das bildet ein riesiges Konfliktpotenzial, dem (Eltern-)Paare oft nicht gewachsen sind. Studien zeigen, dass Paarbeziehungen länger halten, wenn Väter sich stärker in der Familienarbeit engagieren und dass die Lohnungleicheit geringer ist, wenn sich Paare Erwerbs- und Familienleben partnerschaftlich teilen und dass aktive Väter sogar ihre Lebenszeit verlängern. Besser wäre es also, rechtzeitig miteinander zu sprechen und die Aufteilung von Familie und Beruf indivuell als Paar zu verhandeln, statt Muster zu erfüllen. Wir als engagierte Väter wollen diese Benachteiligungen beider Geschlechter nicht hinnehmen. Deswegen sind wir Kooperationspartner des Business and Professional Women – Germany Club Köln e.V.
Wie das Verhandeln auf Paarebene funktionieren kann, darüber spricht VinK-Vorsitzender Jürgen Kura am 10. März auf der Veranstaltung zum Equal Pay Day im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt Cäcilienstraße 29 – 33, 50667 Köln.